Es war bereits Sonntagnachmittag, als ich in Port-au-Prince ankam und Werkstattleiter Ralf Jungblut mich vom Flughafen abholte. Es ist jedes Mal wieder überraschend durch das Zentrum der drei Millionen Stadt zu fahren. Vieles hat sich verändert und neue Läden und Geschäfte wurden erbaut. Die Infrastruktur verbessert sich, wenn auch nur langsam.
Den ersten Arbeitstag verbrachte ich in der Werkstatt von St. Vincent in Port-au-Prince. Es war ein freudiges Wiedersehen mit den dortigen Technikern. Wir hatten uns viel zu erzählen und ich freute mich sehr über die kleinen Fortschritte, die in der Werkstatt zu erkennen waren. Wir nutzten die Zeit um ein Paar Nachtlagerungsorthesen für ein kleines Mädchen herzustellen.
Dienstag ging es dann nach Deschapelles. Ich freute mich sehr, die gewohnte Umgebung wieder zu sehen. Kaum in der Werkstatt angekommen, gab es auch hier ein freudiges Wiedersehen mit allen Technikern. Das Team hatte viel zu berichten und wir hatten eine tolle Zeit.
Eine meiner Versorgungen, die ich während meines Aufenthalts gefertigt habe, war ebenfalls eine Nachtlagerungsorthese für einen kleinen Jungen, der mit seiner Familie aus einer vier Stunden entfernten Bergregion zu Fuß zu uns in die Werkstatt kam. Eine weitere Patientin kam aus Port-au-Prince. Sie trug eine Unterschenkelprothese, welche nach langer Nutzungsdauer leider einen langen Riss im Schaft aufwies. Kurzer Hand entschied ich, einen neuen Gussschaft für sie anzufertigen. Die Stimmung in der Werkstatt war sehr gelassen und wir hatten alle eine gute Zeit zusammen.
Das Wochenende nutzte ich, um Sonne, Strand und Meer zu genießen. Es war eine wunderschöne Auszeit und eine gute Erholung.
Die 2 Wochen vergingen wie im Fluge! Kurz vor meiner Abreise gab es noch ein für mich organisiertes Überraschungsevent im berühmten Kay Mellon. Viele Kollegen und Freunde wurden zum Buffet und Getränken eingeladen – Es war ein toller Abend und ein schöner Abschluss.
Cornelia Köhler war von Juli 2013 bis September 2014 als Werkstattleiterin in Haiti. Gerne kehrt sie zurück, um die Entwicklungen in der Werkstatt zu sehen und selbst mit anzupacken.
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Liebe Cornelia,
eine kurze Zeit durfte ich als Volontär den Beginn Deiner Werkstattleitertätigkeit mit verfolgen und war schon damals begeistert von Deinem Enthusiasmus, Deiner strukturierten Arbeitsweise und Deinem Teamgeist. Es war nur eine Frage der Zeit, dass es Dich wieder nach Haiti verschlägt und schön von den (wenn auch noch so kleinen) Erfolgen dort vor Ort in Deinem Tagebuch zu lesen. Ich wünsche Dir weiterhin so viel Freude und Erfolg in und mit der Orthopädietechnik, sowohl national, als auch international.
Beste Grüße Ingo