Give a smile – Claim von medi for help

Aktuell ist medi for help in Haiti, Indien, Nicaragua, Ruanda und in den USA aktiv.
Bei der Versorgung der Patient:innen vor Ort pflegen wir enge Partnerschaften
und schätzen die gute sowie vertrauensvolle Zusammenarbeit. Nur gemeinsam
kann die Versorgung der Patient:innen so erfolgreich vorangebracht werden.
Wir achten darauf, dass unsere Partner ebenfalls im Non-Profit Sektor agieren,
vor Ort etabliert sind und erfahren im Bereich unserer Kernkompetenzen.

Hôpital Albert Schweitzer (HAS) in Deschapelles, Haiti

LOGO HAS Haiti

Das Krankenhaus mit über 400 hauptsächlich haitianischen Mitarbeitenden hat seine Schwerpunkte in den Bereichen der Geburtshilfe, Unterernährung und Chirurgie. Es ist das einzige Full-Service-Krankenhaus, das seit Entstehung mehr als 350.000 Menschen bedient. Pro Monat werden circa 2.300 Patient:innen behandelt.

Aktivitäten

Seit Bestehen des medi for help Versorgungszentrums wurden bereits über 6.000 Haitianer:innen versorgt, es konnten über 1.500 Orthesen-Neuversorgungen und mehr als 650 Anpassungen durchgeführt werden. In Kooperation mit einem Partner vor Ort wurde beispielsweise ein Geländewagen angeschafft, der als „mobile Klinik” Patient:innen aus entfernteren Regionen versorgt. Auch die Errichtung einer zweiten Werkstatt in Port-au-Prince ist eine große Erleichterung für die Hauptstadtbewohner:innen, die zuvor rund drei Stunden Fahrtzeit auf sich nahmen. Inzwischen kümmert sich medi for help auch um die Kompressionsversorgung in Haiti und unterstützt bei der Behandlung von chronischen Wunden und Erkrankungen des Lymphgefäßsystems. Problematik: Die politischen Unruhen, Unwetter und die fehlende Infrastruktur im Land erschweren die Rahmenbedingungen enorm.

Institute of Applied Dermatology (IAD) in Kasaragod, Indien

Logo IAD

Das gemeinnützige Forschungsinstitut Institute of Applied Dermatology (IAD) legt seinen Fokus auf die Behandlung lymphatischer Krankheiten, im Speziellen der Lymphatischen Filariose. Behandelt werden circa 350 Patient:innen jährlich, wovon 30 Prozent Notfallpatient:innen sind. Der integrative, ganzheitliche Behandlungsansatz kombiniert Bandagieren, Yoga und Ayurveda. Abgerundet wird er durch Self-Management Workshops mit Patient:innen in Dörfern in ganz Indien. 75 Prozent zahlende Patient:innen ermöglichen eine kostenlose Behandlung sehr armer Patient:innen.

Aktivitäten

medi for help unterstützt finanziell und mit Hilfsmitteln, um hauptsächlich die Versorgung derjenigen Patient:innen zu sichern, die sich eine Behandlung nicht leisten können.

Während der Corona-Pandemie ergaben sich für das IAD weitere Herausforderungen. Um die Bezahlung der Gehälter der Mitarbeitenden zu ermöglichen und somit die Patientenversorgung aufrecht zu erhalten, unterstützte medi for help deshalb hier zusätzlich durch finanzielle Hilfe.

Hintergrundwissen Lymphatische Filariose

Die Lymphatische Filariose ist eine Volkskrankheit in tropischen Gebieten. Der Parasit, ein Fadenwurm, wird von infizierten Stechmücken übertragen und siedelt sich in den Lymphgefäßen an. Viele Menschen infizieren sich schon im frühen Kindesalter mit der Lymphatischen Filariose. Bei einem schweren Verlauf können massive Schwellungen der Beine, manchmal auch der Arme und der Genitalien, entstehen. Diese chronischen Schwellungen – die Lymphödeme – verlangen ein hygienisches Umfeld und regelmäßige Hautpflege, um zusätzliche bakterielle Infektionen zu vermeiden. Ödeme sollten mittels Kompressionstherapie entstaut werden, um die Beschwerden der Patient:innen zu lindern. Weitere Bausteine der Komplexen physikalischen Entstauungstherapie sind Bewegung, Selbstmanagement sowie die manuelle Lymphdrainage. 

Obwohl circa 120 Millionen Menschen von einer Lymphatischen Filariose betroffen sind, zählt sie zu den vernachlässigten tropischen Krankheiten. Betroffene leben häufig in den armen Tropen-Regionen, in denen der Zugang zu einer ausreichend medizinischen Versorgung und Hygienestandards fehlen.  

Die Lymphatische Filariose ist dabei eine der fünf größten vernachlässigten und armutsassoziierten Erkrankungen, die etwa 90 Prozent der „Neglected Tropical Diseases“ (NTDs) ausmachen. (1) 

medi for help nimmt sich bewusst dieser Thematik an, um den betroffenen Menschen zu helfen. Die körperlichen Beschwerden können zu einer Beeinträchtigung im Alltag bis hin zur sozialen Ausgrenzung führen. (1) 

Seit 2010 hat medi for help in Haiti wertvolle Erfahrungen in der Behandlung von Patient:innen mit Lymphatischer Filariose im tropischen Klima gesammelt. Die Problematik: Eine hohe Armut im Land, ein fehlendes Gesundheitssystem und die Scham der Patient:innen, sich mit ihrer Erkrankung Hilfe zu holen, erschweren die Behandlung.  

(1) Was sind NTDs? Online veröffentlicht unter https:// dntds.de/was-sind-ntds.html (Letzter Zugriff 04.06.2025).  

PNG Angels

PNG Angels ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die bei der Australian Charities & Not-for-profit Commission (ACNC) registriert ist. PNG Angels schickt hochqualifizierte medizinische Teams aus Australien nach Papua-Neuguinea, um dort Kindern und Erwachsenen Zugang zu lebensrettenden Spezialoperationen zu ermöglichen. Die Wohltätigkeitsorganisation legt ihren Fokus dabei auf die Aus- und Weiterbildung des einheimischen Personals in der neurochirurgischen Versorgung, um nachhaltig neurochirurgische Kapazitäten vor Ort aufzubauen. Während die lokalen Teams eine klinische Ausbildung erhalten, führen die von PNG Angels geschickten Teams aus Neurochirurg:innen, Anästhesist:innen und Krankenhauspersonal hochkomplexe neurochirurgische Eingriffe durch. Zudem beschafft PNG Angels klinische Ausrüstung.

Aktivitäten

medi for help unterstützt PNG Angels mit medi Produktspenden – dabei vorrangig mit Orthesen sowie medizinischen Kompressionsprodukten. Auch hier steht die Hilfe zur Selbsthilfe im Fokus: Das Team von PNG Angels schulte die lokalen Teams vor Ort bei der Anpassung der medi Produkte, um diese zukünftig eigenständig durchführen zu können.

Amigos de Salud

Das von der Fara Foundation (amerikanische Non-Profit-Organisation mit Sitz in Austin, Texas) initiierte gemeinsame Hilfsprogramm „Amigos de Salud“ widmet sich der kostenlosen Behandlung von Patient:innen mit Gefäßerkrankungen in Matagalpa, Nicaragua. Es ist auf den Einsatz von Freiwilligen sowie medizinischen Kompressionsversorgungen angewiesen, um Menschen mit Gefäßerkrankungen, die sich sonst keine Gesundheitsversorgung leisten könnten, zu helfen und nachhaltig zu unterstützen.

Aktivitäten

Das „Amigos de Salud“-Programm findet einmal jährlich an der Fara Clinic in Matagalpa statt, dessen Themenschwerpunkt Gefäß- und Venenerkrankungen sind. Hierzu reisen Ärzt:innen und Therapeut:innen aus der ganzen Welt an, um gemeinsam Patient:innen mit Venenerkrankungen zu operieren und behandeln. Dabei werden endovaskuläre Operationen der unteren Extremitäten durchgeführt sowie Patient:innen mit medizinischer Kompression postoperativ versorgt. Der Andrang ist besonders hoch: Patient:innen melden sich im Schnitt bereits ein Jahr vorher für die Behandlung an, in der Woche werden circa 400 bis 500 Patient:innen behandelt.

medi for help unterstützt mit Produktspenden von medi aus den Bereichen Compression und Woundcare. Medizinische Kompressionstherapie ist ein entscheidender Baustein bei der Behandlung der Gefäßerkrankungen, beispielsweise nach Venenoperationen und bei Wundbehandlungen am offenen Bein. Zudem war medi for help mit freiwilligen Helfer:innen von medi USA vor Ort, um postoperativ zu unterstützen.

Brylan’s Feat Foundation – Hoffnung und Unterstützung für Kinder mit primärem Lymphödem

Die Brylan’s Feat Foundation hat die Mission, Kindern mit primärem, also angeborenem, Lymphödem und deren Familien finanziell zu unterstützen und ihnen so die Behandlung zu ermöglichen. Dabei hilft die Stiftung weltweit den Familien, die entweder keinen oder einen erschwerten Zugang zum Gesundheitssystem haben beziehungsweise sich die Therapie finanziell nicht leisten können.

Zudem möchte sie für mehr Bewusstsein und Aufklärung rund um die Erkrankung primäres Lymphödem bei Kindern sorgen. Neben der direkten Hilfe für betroffene Familien engagiert sich die Brylan’s Feat Foundation auch in den Bereichen Forschung, Aufklärung und internationale Vernetzung, um langfristig bessere Therapiemöglichkeiten zu schaffen.

Aktivitäten

Ein besonderes Herzensprojekt der Stiftung ist das Camp Watchme – eine einzigartige Initiative: Hier kommen Kinder mit Lymphödem und deren Familien mit anderen Betroffenen zusammen, um gegenseitig Erfahrungen auszutauschen und (medizinische) Unterstützung zu erhalten. Die Familien lernen beispielsweise im engen Austausch mit den Expert:innen vor Ort die individuelle und passgenaue Kompressionsversorgung der kleinen Patient:innen – für eine nachhaltige Therapie im Alltag. Das Camp Watchme stellt nicht nur den medizinischen Charakter in den Fokus, sondern auch den eines klassischen Freizeitcamps – mit Aktivitäten, wie Wanderungen, Bogenschießen, Gesangswettbewerben sowie Lagerfeuer-Abenden. Das ist besonders wichtig, denn der Alltag der kleinen Patient:innen ist aufgrund der Erkrankung oftmals geprägt von Stigmatisierung. Dem möchte das Camp positiv entgegenwirken. 

Heart and Sole Afrika (HASA) in Ruanda

Logo Heart and Sole Africa (HASA)

Die gemeinnützige Organisation Heart and Sole Africa (HASA) ist bereits seit 2009 in Ruanda im Kampf gegen Podokoniose aktiv. An mehr als elf Standorten im ganzen Land unterstützt sie mit Aufklärung in Schulen und der Bereitstellung von Hygiene-Utensilien, um die chronische Krankheit zu bekämpfen und zu verhindern. Durch die Zusammenarbeit mit Partnerkliniken, wie der Kinder- und Familienstätte St. Vincent in Musanze, wurde ein erfolgreiches Präventions- und Behandlungsprogramm für Patient:innen mit Podokoniose entwickelt. 

Aktivitäten

Seit 2022 arbeitet medi for help mit Heart and Sole Africa (HASA) zusammen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt ein mehrstufiges Management zur Bekämpfung der Erkrankung Podokoniose – bestehend aus präventiven Maßnahmen wie Schuhwerk und Gesundheitsaufklärung sowie Fußpflege und -hygiene, Wundversorgung und medizinische Kompressionstherapie in der Akutversorgung. Hieran orientiert sich medi for help gemeinsam mit HASA. Gemeinsam besuchen sie beispielsweise Schulen, um präventiv Aufklärungsarbeit zu leisten. Die Behandlung der Podokoniose-Patient:innen erfordert neben den bereits genannten Maßnahmen eine dauerhafte Kompression der unteren Extremitäten: Der Lymphfluss soll gefördert und die Schwellung reduziert werden. medi for help baut hierfür ein umfassendes Therapiemanagement in Ruanda auf. Hierzu zählt unter anderem die Anstellung eines Compression Managers mit begleitender Fortbildung sowie der Ausbau einer Schuhwerkstatt inklusive der Schulung technischer Fachkräfte vor Ort. Denn nur mit einem Schuhwerk kann eine nachhaltige medizinische Kompressionstherapie langfristig erfolgreich durchgeführt werden. Durch die Aus- und Weiterbildung des Personals vor Ort können die Kompetenzen nach dem Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ nachhaltig gefördert werden. Meist können Betroffene ihrer ursprünglichen Arbeit nicht mehr nachgehen. HASA unterstützt daher zudem mit Ziegen und Schafen, um eine neue Einkommensquelle zu schaffen und die Community langfristig zu stärken, denn Betroffene kämpfen auch mit sozialer Stigmatisierung (siehe Hintergrundwissen Podokoniose). 

Hintergrundwissen Podokoniose

Die chronische Tropenkrankheit Podokoniose wird auch als nicht-filariöses Lymphödem bezeichnet. Zu den Symptomen dieser nicht ansteckenden Form der Elephantiasis gehören beidseitige Schwellungen der Beine mit asymmetrischer Ausprägung, Hautverfärbung, Knotenwachstum an Zehen und Füßen sowie extreme Müdigkeit. Podokoniose wird sowohl durch Umweltfaktoren als auch genetische Faktoren beeinflusst. Besonders betroffen sind Menschen, die sich barfuß auf vulkanischer Lehmerde bewegen, zum Beispiel in Ruanda. Denn: Mineralische Partikel aus der vulkanischen Lehmerde lösen Entzündungsreaktionen in den Lymphgefäßen aus. Die Folge: Die Betroffenen kämpfen mit einer stark ausgeprägten sozialen Stigmatisierung und wirtschaftlichen Belastungen, da sie ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen können. Lesen Sie hier weitere Informationen zu Podokoniose.

Lokale Initiativen

medi for help steht auch in der eigenen Region benachteiligten Menschen zur Seite. Dafür arbeiten wir mit lokalen, gemeinnützigen Initiativen zusammen, die unsere sozialen Werte und Visionen teilen. Wir engagieren uns bei ausgewählten Projekten – mit einer bedarfsorientierten, individuellen Unterstützung. 

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