Neues Projekt mit IAD in Indien
Seit 2021 ist das IAD im indischen Kasaragod Projektpartner von medi for help. Wir wollen in diesem Blogbeitrag das Institut vorstellen und Einblicke in die Zusammenarbeit geben.
Bei unseren Projekten fokussieren wir uns neben der fachlichen Kompetenz im Bereich der Lymphologie und Orthopädie auf die gemeinnütze Ausrichtung der Organisation. Mit dem wissenschaftlichen Ansatz und der starken Praxiserfahrung ist das IAD der passende Partner, um das Engagement von medi for help auszubauen.
Es wurde 1999 als gemeinnützige Organisation gegründet. Besonders hervorzuheben ist die ganzheitliche Therapie-Philosophie: Das Institut entwickelte ein Modell der integrierten Medizin, d. h. es werden Ansätze der modernen Medizin mit alternativen Behandlungsformen, wie Ayurveda, Homöopathie und Yoga, kombiniert. Das IAD hat sich auf die Behandlung von Lympherkrankungen spezialisiert. Hierzu zählen sekundäre Lymphödeme, die beispielsweise aufgrund einer Brustkrebs-Erkrankung entstanden sind oder die durch Parasiten bedingte „Lymphatische Filariose“. Große Teile Indiens liegen im Risikogebiet dieser Tropenkrankheit. Das IAD hat sich deswegen der Behandlung angenommen – hier setzt auch die Unterstützung von medi for help an.
„Unseren anfänglichen prothetischen Schwerpunkt verlagerten wir in den letzten Jahren auf die Lymphologie. Auch in Haiti kämpfen die Menschen mit der „Lymphatischen Filariose“, die nicht nur Auswirkungen auf die physische, sondern auch psychische Gesundheit haben können. Gemeinsam mit unserem dortigen Partner erkannten wir den großen Bedarf und konnten in den letzten Jahren zahlreiche Praxiserfahrungen bei der Behandlung sammeln und bereits vielen Patienten eine Therapie ermöglichen. Das motivierte uns, noch mehr Menschen in weiteren globalen Einsatzgebieten zu helfen. Die Erfahrungen wenden wir jetzt auch bei der Zusammenarbeit mit dem IAD in Kasaragod an und treiben so die Patientenversorgung voran. Wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir besonders viel bewirken“, erklärt Carsten Stauf, Projektleitung medi for help.
So unterstützt medi for help
Das Prinzip von medi for help lautet: aktiv beim Ausbau der Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen. Diese richtet sich vor allem an Patienten ohne Zugang zu einer medizinischen Versorgung, beispielsweise in abgelegenen Dörfern. „Die sozial benachteiligten Menschen sind auf unsere Hilfe angewiesen – wir hoffen, mit medi for help einen wichtigen Beitrag leisten zu können, damit diese wieder mehr Lebensqualität und somit neue Hoffnung erhalten”, fasst Carsten Stauf zusammen.
Aktuell: Die Coronapandemie hat das IAD und den Start der Zusammenarbeit vor neue Herausforderungen gestellt. Um die ambulanten Behandlungen auch in dieser Zeit durchführen zu können, benötigt es Fachpersonal. Durch eine finanzielle Zuwendung konnte medi for help deren Vergütung für mehrere Monate unterstützen und somit dem IAD in dieser schwierigen Zeit unter die Arme greifen.
Dauerhafte Unterstützung: Bei der Behandlung von Lymphödemen steht die medizinische Kompressionstherapie im Fokus. Das Fundament von medi for help bilden die Kompetenzen des Hilfsmittelherstellers medi. Über dessen Niederlassung in den USA wurde ein indikationsspezifisches Kompressionssystem verschickt. Es unterstützt die Selbstständigkeit der Patienten während der medizinischen Kompressionstherapie. Das Ziel ist der Abbau von Ödemen, wie sie beispielsweise durch die „Lymphatische Filariose“ entstehen. Eine speziell entwickelte Technologie mit Klettverschlüssen erleichtert dem betroffenen Patienten das Anziehen und ermöglicht eine individuelle Einstellung und Nachjustierung des Kompressionsdrucks.