Gruppenbild der medi for help Volontäre auf der OTWorld 2018

Volontärstreffen auf der OTWorld 2018

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Auf der OTWorld 2018 trafen sie am medi Stand wieder aufeinander: Die medi for help Volontäre, die bereits in Haiti geholfen haben. Jeder war zu einem anderen Zeitpunkt und über einen anderen Zeitraum in Haiti – aber eines haben sie gemeinsam: Sie erlebten dort ihre ganz besonderen Momente und wie es sich anfühlt, Menschen wieder mehr Lebensqualität zu schenken.

medi for help verbindet – bei der Weltleitmesse Orthopädie im Mai in Leipzig konnten sich die Volontäre und Unterstützer treffen, kennenlernen und austauschen. Im Bild mit Claudia Iberle von medi (2. von links) und Christoph Schmitz (Projektleiter medi for help) und Ralf Jungblut (Werkstattleiter medi for help bis 2017).

Mario Becker war insgesamt dreimal in Haiti. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm die gemeinsame Arbeit mit Jimmy vor Ort, „der wie MacGyver mit seinen Kollegen einen Tisch zusammengeschweißt hat, damit wir Prothesen bauen konnten.“ Als besonders bewegenden Moment beschreibt er die Situation, als ein Patient, der zwei Jahre lang nicht laufen konnte und von seinen Söhnen ins Krankenhaus getragen wurde, durch seine Hilfe wieder gehen konnte. Dabei musste Mario Becker wie alle Volontäre mit wenig oder teilweise nicht gewohntem Material zurechtkommen. „Das ist die Situation auf Haiti: Du willst etwas befestigen und musst einfach auch mal unkonventionelle Lösungen finden – aber das Ergebnis war: Dieser Mann konnte nach zwei Jahren wieder laufen!“ Christoph Schmitz, Projektleiter medi for help bei medi, sagte: „Du hast sein Leben verändert – darauf kannst du sehr stolz sein.“

medi for help ist auch Hilfe zur Selbsthilfe

Neben der Versorgung von Patienten sieht Mario Becker die Hilfe zur Selbsthilfe als sehr wichtig an. „Ich habe das noch verfügbare Gewicht meines Reisegepäcks für die Mitnahme von Material wie Orthesengelenke genutzt.“ In einem Workshop hat er den Helfern vor Ort gezeigt, wie man eine Knöchel-Fuß-Orthese baut. „Wenn du dann die Aha-Momente in den Gesichtern siehst, weißt du: wir müssen weitermachen!“

Finanzielle Unterstützung einerseits und Hilfe vor Ort auf der anderen Seite – diese Kombination macht medi for help erfolgreich. Beides hat Kurt Steinwender vom Sanitätshaus Maierhofer in Klagenfurt (Österreich) geleistet: „Wir haben uns kennengelernt durch eine riesige Spende eures Hauses“, weiß Projektleiter Christoph Schmitz. Neben der großen Spendensumme engagiert sich Kurt Steinwender auch persönlich. Bereits zweimal verbrachte er mehrere Wochen in Haiti. „Ich habe in der Werkstatt durchgehend Prothesen gebaut und wir haben gesehen, wie man die Menschen vor Ort begeistern kann.“ Und er spricht den anwesenden Volontären aus der Seele, wenn er sagt: „Ich würde sofort wieder als Orthopädietechniker nach Haiti gehen.“

Beeindruckt hat ihn auch, wie Ralf Jungblut die Struktur vor Ort aufgebaut und etabliert hat. Bei Fabiola Jean Pierre, der jetzigen Werkstattleiterin, sind Patienten und Mitarbeiter in den besten Händen. „Dass Fabiola die Verantwortung und die Leitung vor Ort übernommen hat, ist für uns sehr wertvoll und etwas ganz Besonderes in diesem Land“, erklärt Christoph Schmitz. Fabiola und alle engagierten Helfer vor Ort sollen weiterhin unterstützt werden, denn je mehr Input sie bekommen, desto besser wird die Versorgung der Patienten.

Christoph Schmitz: „Erfolgsfaktor für das das Hilfsprojekt medi for help ist natürlich auch die kompetente Führung der Werkstatt – Fabiola Jean Pierre und ihre Mitarbeiter engagieren sich hier mit viel Herzblut für die Patienten. Wir freuen uns sehr, dass es in der Zwischenzeit gelungen ist, das Projekt in die Hände von Haitianern zu legen.“  

Zum Hintergrund: Die OTWorld ist der wichtigste und größte Branchentreff für alle Leistungserbringer, Hersteller und Händler im Bereich der modernen Hilfsmittelversorgung. medi zeigte auf dem Branchentreff Produkt-Premieren, Therapiekonzepte und digitale Services – und bot den medi for help Volontären und Unterstützern die Möglichkeit für ein Treffen am medi Stand, um sich über das Hilfsprojekt auszutauschen. www.ot-world.com